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Günther Prien

Der letzte Gang

In dieser für viele typisch deutschen Geschichte von berühmten Soldaten des Zweiten Weltkrieges versuchte Dönitz, Prien im Ausbildungsgeschwader unterzubringen, aber der vom Deutschen Volk geliebte "graue Wolf" zog es vor, sich den Gefahren des Nordatlantiks auszusetzen. Gestärkt nach hochwillkommenem Urlaub und einem komplett überholten Boot stich Prien am 20.02.1941 zu seiner zehnten Feindfahrt in See.

Auf dem Weg zu Irlands Westküste begegnete mann dem ablaufenden Konvoi OB-290. Nach der Meldung Priens befahl die SKL (Seekriegsleitung) weiter Boote an den Konvoi, als diese aber nicht pünktlich eintrafen, entschloß sich Prien, allein anzugreifen.Sein erstes Opfer wurde der belg. Frachter Kosongo, kurz nach Mitternacht am 26.02. torpediert und kurz darauf folgend ein Torpedotreffer auf dem brit. Tanker Diala von 8100 t, der schwer beschädigt wurde. Innerhalb einer Stunde hatte Prien die Rohre nachladen lassen und beschoß sein zweites und drittes Opfer des Tages, den schwedischen Frachter M/S Rydboholm und den norwegischen Frachter Borglund.

Bei der Bekämpfung von Konvoi OB-290 kam U-47 eine Schlüsselrolle zu: es führte die gefährlichen FW 200 Condor immer wieder an die langsamen Handelsschiffe heran. Bei einem einzigen Angriff mit sechs Maschinen versenkten diese sieben Frachter und beschädigten einen Achten. Am 28. Februar lief U-47 ein Nachzügler aus dem heimgesuchten Konvoi vor die Rohre, der engl. Dampfer Holmelea, der mit der 8,8 cm schnell abgefertigt wurde. Der dampfer war der vierte auf der zehnten Feindfahrt und der 30. seit Beginn des Krieges. Die Stimmung hob sich weiter, als am nächsten Tag die Beförderung Priens zum Korvettenkapitän bekanntgegeben wurde.

U-47 geht zu vermissen

U-47 mußte über eine Woche warten, um seinen nächsten Gegner zu finden, die Terje Viken, ein 20180 t großer Walfänger aus dem auslaufenden Konvoi OB-293 vom 07.03.41 Zwei Torpedos wurden auf den Walfänger erfolgreich abgeschossen, als sich U-47 plötzlich von mindestens vier Zerstörern gejagt sah, darunter auch die Wolverine, kommandiert von Commander James Rowland.

Seit dem Angriff der vier Zerstörer empfing man keine Signale von U-47. In der sich nun abzeichnenden dunklen Phase der U-Boot-Kriegsführung wurde Prien nach Ausbleiben seiner Standortmeldung an den BdU auf die Vermisstenliste gesetzt. Die deutsche Führung war schockiert, denn nur 10 Tage später, am 17. März, verlor der BdU U-100 unter Schepke sowie U-99 unter Kretschmer, der in engl. Gefangenschaft geriet. Admiral Dönitz war durch den Verlust von drei seiner Besten stark erschüttert und Propagandaminister Josef Goebbels wollte diese Informationen erst mal unter Verschluß halten um die Moral nicht zu untergraben. Die Alliierten ließen aufgrund dieser Situation Flugblätter über dem Reichsgebiet ausstreuen mit folgendem Inhalt:

Schepke - Kretschmer - Prien. Was wurde aus diesen drei Offizieren, diesen berühmten U-Boot-Kommandanten, denen der Führer das Eichenlaub verlieh? Schepke ist tot .Das OKW (Ober-Kommando der Wehrmacht) mußte das zugeben. Kretschmer gefangen. Das OKW musste das zugeben. Und Prien? Wer hat kürzlich was über Prien gehört? Was sagt das OKW dazu? Wo ist Prien?

Wie bei vielen anderen Helden, war auch die Zerstörung von U-47 häufiges Thema von Marine-Historikern. Von allen verschiedenen Ansätzen scheint doch am wahrscheinlichsten, dass U-47 Opfer der Wasserbomben geworden ist, die von den Zerstörern Wolverine und Verity geworfen wurden. Andere in frage kommende Möglichkeiten sind Bedienfehler, Hüllenbruch oder Treffer durch eigenen fehlgeleiteten Torpedo. Sicher ist, dass sich Korvettenkapitän Prien nach dem 7. März nicht mehr gemeldet hat und weder er noch seine Besatzung jemals wiedergesehen wurden.

HMS Wolverine

Der engl. Zerstörer HMS Wolverine, der offiziell die Zerstörung von U-47 vor der irischen Küste am 07.03.41 "beanspruchte".

Der Verlust von Günther Prien und seinen besten U-Boot-Kameraden kündigten das beginnende Ende der deutschen U-Flotte an. Auch wenn später bedeutende Kommandanten zum Einsatz kamen, wurde doch diese Klasse von Bootsführern nicht wieder erreicht. Aus Dönitz Verband wurde ein schlagendes Herz gerissen und die Alliierten beherrschten wieder dien Nordatlantik, eine Situation, die sich nicht mehr umkehren ließ.

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